Das Wirken der Künstlervereinigung
Tobias Gall, Vorsitzender des Künstlersonderbundes (2008 - 2020)
Der Künstlersonderbund in Deutschland ist eine 1990 gegründete
Künstlervereinigung, deren Zweck es ist, insbesondere Künstlerinnen
und Künstler zu fördern und zu unterstützen, die auf dem Gebiet der
Malerei und Plastik in ihrer Arbeit realistische Tendenzen von hoher
Qualität nachhaltig verfolgen und ganz allgemein dem Realismus der
Gegenwart bzw. der Gegenständlichkeit als innovativem Teil der
künstlerischen Moderne in der Öffentlichkeit eine größere
Wahrnehmung und Wirksamkeit zu verschaffen. Die Vereinigung ist als
gemeinnütziger Verein organisiert, der durch Förderung von Kunst und
Kultur von den Finanzbehörden als steuerbegünstigt anerkannt und
berechtigt ist Spendenbescheinigungen auszustellen.
Als Künstlervereinigung bestehend aus etwa 100 künstlerischen
Mitgliedern, die von einer etwa gleich großen Zahl von
Fördermitgliedern unterstützt werden, sieht der ausschließlich
ehrenamtlich tätige Vorstand des KSB seine Tätigkeiten im
Wesentlichen von drei Säulen getragen:
Schwerpunkt ist das Bemühen, dem Realismus der Gegenwart sowie dem
künstlerischen Wirken seiner Mitglieder eine größere Wirkung in der
öffentlichen Wahrnehmung dadurch zu verschaffen, dass der
Künstlersonderbund Ausstellungen der Werke seiner Mitglieder
durchführt. Seit seinem 20jährigen Bestehen tritt der KSB dabei
selbst als Veranstalter auf und zeigt große Ausstellungen des
Realismus der Gegenwart. Der KSB unterhält seit Januar 2004 an
seiner Geschäftsstelle einen Galerieraum, in dem ganzjährig
wechselnde Werke seiner Mitglieder zu sehen sind. Er unterrichtet
seine Mitglieder und die Öffentlichkeit überdies über den Realismus
der Gegenwart mit seiner Publikation „Galerie“, die bereits seit
2002 regelmäßig erscheint.
Als Künstlervereinigung sieht es der Künstlersonderbund als seine
weitere Hauptaufgabe an, einen vielfältigen intellektuellen und
künstlerischen, aber auch sozialen Austausch bzw. Diskurs seiner
künstlerischen Mitglieder anzuregen und zu befördern.
Besonders für seine fördernden Mitglieder versucht der KSB
regelmäßig wirkungsvolle Einblicke in das künstlerische Schaffen des
Realismus der Gegenwart zu geben, in dem er Atelier- und
Ausstellungsbesuche sowie Künstlergespräche durchführt.
Fördermitglieder erhalten zudem jährlich einen limitierten Druck von
der Hand eines Mitglieds als eigens hierfür erstellte Jahresgabe.
Nicht zuletzt über diese Website versucht derKünstlersonderbund in
Deutschland 1990 – Realismus der Gegenwart e. V. – seinen Anliegen
und der Kunst seiner Mitglieder eine größere Aufmerksamkeit zu
verschaffen
Zur neuen Zielsetzung des Vereins
Christoph Wetzel,
Vorstandsvorsitzender des Künstlersonderbundes (2007 - 2008)
Der Künstlersonderbund in Deutschland 1990 – Realismus der Gegenwart
e. V. ist ein landesweiter Zusammenschluss von über einhundert Künstlern,
die sich in ihren Arbeiten einem gegenständlich-figurativen
Realismus verpflichtet fühlen, im Wissen um eine große Tradition.
Gegründet 1990 in Berlin, verstand er sich ursprünglich als
Sezession vom Deutschen Künstlerbund, bezieht aber heute eine
eigenständige Position. Schon 1903 hatten sich die »Berliner Secessionisten« unter der Leitung von Max Liebermann und Lovis
Corinth eine künstlerische Abgrenzung vom Akademismus und die
Unterstützung jüngerer Künstler – die späteren Expressionisten – zum
Ziel gesetzt.
In einer Zeit der Bildüberflutung durch die Medien ist der Realismus
für die Künstler dieses Sonder-
bundes kein Prinzip, keine einengende
Theorie, sondern die Ehrfurcht vor dem Lebendigen, der erfahrbaren
Wirklichkeit. Die Vielfalt der Handschriften eint ein hoher Anspruch
an künstlerische wie handwerkliche Qualität innerhalb einer ›lesbaren‹ Bildsprache. Diese Grundhaltung wird in Ausstel-
lungen und
Publikationen sichtbar. Eine solche Künstlervereinigung ist in jenem selbstgestellten Anspruch einmalig in Deutschland.
In der Maßstabslosigkeit und Anonymität der unüberschaubaren
Kunstszenerie soll das Logo des KSB auf das »Maß in den Dingen«
hinweisen: »EST MODUS IN REBUS«.
In Ausstellungen, Ateliergesprächen, Realismusforen oder der
halbjährlich erscheinenden Informa-
tionsbroschüre »Galerie« soll der
Dialog über den Realismus der Gegenwart geführt werden. In einer
alljährlichen Jahresausstellung ziehen die Künstler Bilanz über ihr
aktuelles Schaffen.
Der KSB ist kein kommerziell ausgerichteter Verein. Er verzeichnet
etwa 120 Fördermitglieder, bei denen er sich am Jahresende mit der
nummerierten und signierten Sonderedition eines Künstlers, der
»Jahresgabe«, bedankt.
1993 und 1996 gelang es, in zwei großen Ausstellungen im
Martin-Gropius-Bau in Berlin, realistische Kunst eindrücklich zu
präsentieren. So auch 2006 im Berliner Museum für Kommunikation.
Bisher
vorwiegend in Berlin präsent, wird der KSB künftig durch
bundesweite Ausstellungen auf sich aufmerksam machen.
Zur Geschichte des Vereins
Fritz-Peter Hoppe,
Vorstandsvorsitzender des Künstlersonderbundes (1999 - 2007)
Die Gründung des »Künstlersonderbundes in Deutschland 1990 –
Realismus der Gegenwart e. V.« im April 1990 war im Kern eine Sezession vom
Deutschen Künstlerbund. In diesem fühlten sich zahlreiche
Mitglieder, die gegenständlich-figürlich arbeiteten, nicht mehr
angemessen und würdig vertreten.
Auf Initiative von Manfred Bluth wurde die Künstlervereinigung in
Berlin von folgenden Gründungs-
mitgliedern ins Leben gerufen: Manfred Bluth, Giesela Breitling, Tremezza von Brentano, Johannes Grützke,
Mathias Koeppel, Ludmila Seefried-Matèjková. Ziel war, dem
›Realismus der Gegenwart‹, als legitimen Teil der Moderne, ein
unabhängiges und schöpferisches Forum zu schaffen. Die Mitglieder
wiesen sich durch Qualität, Kontinuität und Originalität in ihren
Arbeiten aus. Zugleich sollten Medien und Kunstinteressierte
Öffentlichkeit besser und intensiver über den Realismus der
Gegenwart informiert werden.
Der Verein wuchs schnell auf über 100 Mitglieder (aus Ost und West)
an. In zwei großen und viel-
beachteten Ausstellungen 1993 und 1996 im
Martin-Gropius-Bau in Berlin gelang es dem Künstler-
sonderbund, sein
Programm deutlich sichtbar zu machen.
Seit 2000 versammelt der Verein mit großen Jahresausstellungen in
Berlin seine Mitglieder mit Arbeiten aus Malerei, Plastik und
Grafik. Insgesamt neun Kataloge dokumentieren diese Ausstellungen,
ergänzt durch die Halbjahreshefte »Galerie« (seit 2002). Über
einhundert Fördermitglieder unterstützen die Anliegen dieses
Künstlerkreises. |